Das Motto lautet „Dafür!“

Zum dritten Mal beteiligt sich Sinsheim an der Interkulturellen Woche, die jedes Jahr bundesweit stattfindet. Die Interkulturelle Woche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Das gemeinsame Anliegen ist eine offene, solidarische Gesellschaft ohne Ausgrenzung und ohne Hass.

Vor diesem Hintergrund haben sich in Sinsheim der Verein Alte Synagoge Steinsfurt, der Caritasverband für den Rhein-Neckar-Kreis, das Diakonische Werk im Rhein-Neckar-Kreis, der Rat der Religionen Sinsheim und die Stadtverwaltung Sinsheim zusammengetan, um ein gemeinsames Programm auf die Beine zu stellen. Wie in den vorangegangenen Jahren ist es den Organisatoren wichtig, die Veranstaltungen auf Sinsheim maßzuschneidern.

Das Motto der bundesweiten Interkulturellen Woche 2025 lautet „Dafür!“. So steht der Sinsheimer Beitrag für ein friedliches Miteinander der Religionen zum Wohle der gesamten Gesellschaft.

Passend hierzu hat Wiltrud Flothow, Expertin für die Sinsheimer Stadtgeschichte und ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig, etwas ganz Besonderes ausgegraben: Die Sinsheimerin Nannette „Mina“ Weil, geborene Wertheimer, hatte eine tagebuch-schreibende Enkelin Edith, die in den Niederlanden versteckt den Holocaust überlebte. Ihr Buch, das sie erst Jahrzehnte später veröffentlichte, wurde in viele Sprachen übersetzt und gerade in englischer Sprache neu aufgelegt. Bekannter ist jedoch eine andere Tagebuchschreiberin, nämlich Anne Frank. Sie war ebenfalls in den Niederlanden versteckt, jedoch wurde ihr Versteck verraten.

Die beiden Tagebuchschreiberinnen haben sich nie kennengelernt und doch gibt es Parallelen in ihren Biographien. In einer exklusiven Ausstellung wird anhand der Schicksale der beiden jungen Frauen Geschichte lebendig. Die Ausstellung, die am 15.09.2025 um 18:00 Uhr im Foyer des Rathauses eröffnet wird, ist bis zum 10.10.2025 im Foyer des Rathauses Sinsheim zu sehen.

Beiden jungen Autorinnen werden von Experten literarische Qualitäten bescheinigt, weshalb eine Lesung aus beiden Büchern geplant werden konnte, die tiefe Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt ermöglicht. Die Lesung wird umrahmt durch Musikbeiträge aus der jüdischen Tradition durch den Kantor der jüdischen Gemeinde Mannheim, Amnon Seelig. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 17.09.2025 um 19:00 Uhr im Katholischen Gemeindehaus in der Werderstraße 1a statt. Es wird um Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gebeten.

Im Reigen der Veranstaltungen der Interkulturellen Woche findet auch die Abschlussveranstaltung der Schulung für angehende Behördenlotsen statt. Diese sollen Menschen, die mit Amtsdeutsch und seiner Anwendung Schwierigkeiten haben, unterstützen. Im Rahmen des landesweiten Förderprogrammes „Integration vor Ort“ hatte Sinsheim den Zuschlag für die Konzeption und Durchführung dieses Bildungsprogrammes erhalten. Die Maßnahme wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat, finanziert. Die Zertifikatsübergabe und der Startschuss für den Einsatz der Behördenlotsen finden am 18.09.2025 im Rathaus Sinsheim statt.

Eine Woche später, am Donnerstag, 25.09.2025, wird um 19:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses ein weiterer Blick in die Geschichte geworfen. Prof. Dr. Stefan Schreiner von der Universität Tübingen stellt das Zusammenleben der Abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam in Al-Andalus, dem maurischen Spanien vor. Aus seiner kritischen Analyse dürfen durchaus Schlüsse gezogen werden, welche Fehler heute vermieden werden können. Auch hier wird für eine bessere Planbarkeit um Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gebeten.

Sinsheim stand und steht für Verständigung und ein lebendiges Miteinander. Daher gehören in die Interkulturelle Woche immer der Tag der Offenen Moschee am 3. Oktober und der ökumenische Erntedank-Gottesdienst am 5. Oktober.

Zu allen Veranstaltungen sind Interessierte herzlich eingeladen. Der Eintritt ist jeweils frei. Das Programmheft und weitere Informationen zur Interkulturellen Woche gibt es im städtischen Bereich Integration, unter Tel. 07261 404-163 oder -164 und per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

 

Bild (Privat): Edith Velmans-van Hessen als Kind.

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